Taunus Windkraft

Montag, 20. Oktober 2014

Zwei-Drittel der Wiesbadener für Windparkvorhaben, Regionalversammlung stimmt Antrag zu

Die ESWE Taunuswind GmbH plant im Bereich der Hohen Wurzel einen Windpark mit 10 Anlagen der 3 Megawatt-Klasse. Die Regionalversammlung Südhessen hat am vergangenen Freitag (17. Oktober) den Weg frei gemacht für das dafür nötige Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.

Bestätigt in ihrem Vorgehen sieht sich ESWE auch durch die positive Einstellung der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger zum Projekt – nachgewiesen durch eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid vom 25. August bis zum 13. September durchgeführt hat.

„Wir haben 1000 Wiesbadener ab 16 Jahren per Telefon interviewt“, erklärt Oliver Krieg, Senior Director der TNS Emnid, TNS Deutschland GmbH. „Dabei ging es nicht nur um eine generelle Bewertung der Energiewende und dem Ausbau der Windenergie, sondern auch konkret um Meinungen zu den Taunuskamm-Plänen.“

Die Befragungsergebnisse wurden heute, am 20. Oktober 2014 auf einer Pressekonferenz im Wiesbadener Rathaus vorgestellt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Über acht von zehn Wiesbadener befürworten die Energiewende in Deutschland.
  • Über die Hälfte der Befragten bemängelt eine zu langsame Umsetzung.
  • Als bevorzugte Energieart zum Erreichen des Wiesbadener Klimaschutzziels, 20 Prozent Erneuerbare Energien vor Ort zu realisieren, rangiert die Windenergie auf Platz 2 nach Sonnenenergie und vor Erdwärme und Biomasse.
  • Acht von zehn Wiesbadener befürworten den Ausbau der Windenergie in Deutschland.
  • Eine annähernd Zwei-Drittel-Mehrheit unterstützt das Vorhaben, auf dem Taunuskamm einen Windpark zu errichten.

„Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Wiesbadener für einen Windpark und die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien ist“, sagt Oberbürgermeister Sven Gerich. Er ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. „Auch ich bin für den Ausbau von erneuerbarer Energie. Wiesbaden hat sich der Klima-Allianz der Städte angeschlossen und sich damit verpflichtet, bis zum Jahre 2020 mindestens 20 Prozent des Energiebedarfes aus erneuerbaren Energien zu decken und – im Vergleich zu 1990 – mindestens 20 Prozent CO2 einzusparen. Dabei ist es unumgänglich, die Menschen so früh wie möglich mitzunehmen, denn die Bürgerinnen und Bürger sind bei der Energiewende häufig viel weiter als die Politik – aber sie wollen wissen, was vor ihrer Haustür passiert.“ Oberbürgermeister Sven Gerich verweist zudem darauf, dass die städtischen Gremien im November mit einer Sitzungsvorlage informiert werden. Des Weiteren werden die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener regelmäßig mit Informationsveranstaltungen seitens des Umweltdezernates und ESWE – Bürgerforen, Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Broschüren und Workshops – über das Vorhaben auf dem Laufenden gehalten.

„Wir freuen uns, dass unser Projektvorhaben auf einen breiten Konsens in der Wiesbadener Bevölkerung trifft“, erklärt Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG. „Um weitere Vorbehalte auszuräumen, führen wir auf der Hohen Wurzel derzeit Windmessungen durch. Wir haben in ersten Hochrechnungen schon zeigen können, dass der Taunuskamm zu den windstarken Regionen Hessens gehört. Dies werden wir nun durch zusätzliche Untersuchungen untermauern. Noch bis zum Mai 2015 wenden wir dort das Fernmessverfahren LiDAR, ‚Light detection and ranging‘, an. Beauftragt sind damit die kooperierenden Firmen Cube Engineering GmbH und Fraunhofer IWES. Auch, wenn wir noch keine Zahlen veröffentlichen möchten, zeigt ein erstes Zwischenergebnis doch, dass die bislang vorliegenden positiven Erkenntnisse mehr als bestätigt werden und einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen.“

Nach dem Beschluss der Regionalversammlung, mit den Ergebnissen der Umfrage und den weiteren Ergebnissen zu den Windverhältnissen wird die ESWE Taunuswind GmbH nun ins offizielle BImSch-Verfahren (Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz) eintreten. Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Dr. Ulrich Schneider, Geschäftsführer der ESWE Taunuswind GmbH, erläutert: „Dabei wird jede einzelne geplante Anlage unter anderem auf der Grundlage des Naturschutzrechtes, des Baurechts, den Regeln des Immissionsschutzes und unter den Gesichtspunkten des Denkmalschutzes beurteilt. Dank unserer umfassenden Voruntersuchungen können wir auf viele bereits gewonnene Erkenntnisse aufbauen. Das Verfahren selbst wird mindestens sieben Monate in Anspruch nehmen.“

Erst dann kann mit den Arbeiten auf dem Taunuskamm begonnen werden. Wenn alles nach Plan läuft, kann der Windpark Ende 2016 in Betrieb gehen.

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