Taunus Windkraft

Montag, 10. Dezember 2012

Taunusstein und Wiesbaden informieren Bürger über Windkraft

Wiesbaden und Taunusstein wollen zusammen mit der ESWE Versorgungs AG Windräder auf dem Taunuskamm bauen. Am Sonntag, 9. Dezember, haben die beiden Kommunen und der Energieversorger die Bürgerinnen und Bürger rechts und links des Taunuskamms bei einer großen Informationsveranstaltung auf der Platte über den Zeitplan, die möglichen Standorte und die Rahmenbedingungen des Projekts informiert.

„Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten, der wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist. Das gelingt nur, wenn wir auch vor Ort auf die Erneuerbaren Energien setzen“, sagte der Wiesbadener Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller in seiner Begrüßung im Jagdschloss Platte. Der Taunussteiner Bürgermeister Michael Hofnagel hat in seiner Präsentation auf das Klimaschutzkonzept der Stadt Taunusstein verwiesen, dessen Ziel es ist, bis 2050 sowohl Strom als auch Energie und Wärme komplett aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen. „Hier kann nur die Windkraft den entscheidenden Beitrag leisten“, betonte er.

Gemeinsam mit dem Taunussteiner Rathauschef ging Wiesbadens Umweltdezernent, Bürgermeister Arno Goßmann, auf die Details des Gemeinschaftsprojekts ein. „Wir haben eine gemeinsame Waldgrenze, die quer über den Taunuskamm verläuft und auf der sich mögliche Standorte für Windräder befinden“, so Goßmann. Somit würden die Anlagen auch beide Städte betreffen und von beiden Seiten des Taunuskamms gesehen werden. „Deshalb wollen wir das Projekt auch gleichberechtigt und gemeinsam realisieren“, ergänzte Hofnagel. Es sei daher nicht entscheidend, wie viele Windräder jetzt auf der einen oder der anderen Seite der Grenze gebaut würden, da die gemeinsame Projektgesellschaft von den drei Partnern Taunusstein, Wiesbaden und ESWE Versorgung getragen werde.

Für ESWE Versorgung erläuterte Vorstandsmitglied Dr. Stephan Tenge die Bedeutung der erneuerbaren Energien für sein Unternehmen: „Mit Photovoltaik, Biomasse und der Erkundung der Geothermie sind wir in diesem Geschäftsfeld bereits engagiert – Windkraft gehört aber unabdingbar dazu, um Strom auch in großen Mengen aus regenerativen Quellen vor Ort zu erzeugen.“

Alle Beteiligten haben betont, dass noch abschließende Gutachten für die bis zu 30 möglichen Windkraftstandorte auf dem Taunuskamm benötigt werden, die bisherigen Prüfungen aber eine prinzipielle Eignung der drei Bereiche Hohe Wurzel, Eichelberg/Rentmauer und Platte/Rassel ergeben haben. Auch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sei ein wichtiges Ziel der Projektpartner: „Genaue Beteiligungsmodelle werden wir noch vorlegen – wir wollen aber in jedem Fall, dass die Menschen in der Region nicht nur über alle Planungsschritte informiert werden, sondern dass sie sich auch finanziell an den Windrädern beteiligen können“, so Hofnagel.

„Der Beteiligungsprozess hat mit dieser Informationsveranstaltung erst begonnen“, sagte Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Müller. „Abgesehen von dem Internetauftritt www.taunus-wind.de, auf der sich jeder ausführlich über das Projekt informieren kann,  planen wir bereits Anfang 2013 weitere Informationsveranstaltungen für Ortsbeiräte und im März soll es Regionalkonferenzen für interessierte Bürgerinnen und Bürger geben.“

Bei der Veranstaltung wurde auch eine repräsentative Umfrage vorgestellt, die in Wiesbaden und Taunusstein zum Thema Windenergie erhoben wurde. Demnach finden zwei Drittel der Menschen in Wiesbaden und Taunusstein die Energiewende richtig, 74 Prozent der befragten Taunussteiner und 57 Prozent der befragten Wiesbadener halten die Windenergie für geeignet, die Energiewende in der eigenen Stadt umzusetzen. Die Mehrheit (94 Prozent) steht der Nutzung von Strom aus Windkraft in der Region offen beziehungsweise positiv gegenüber und 86 Prozent der Befragten befürworten den Ausbau der Windenergie bundesweit. Für den Ausbau in der eigenen Stadt sind 58 Prozent.

Die rund 100 Besucherinnen und Besucher hatten nach dem umfangreichen Vortragsprogramm auch die Gelegenheit, sich an Präsentationsständen über die technischen Bedingungen, die Standorte und weitere Aspekte des Projekts zu informieren.

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